Voneinander lernen – „Blindheit erleben“ in der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule

Tasten, Fühlen, Riechen, - das waren die wichtigsten (Sinnes)-Erfahrungen, die die Schüler*innen der Cüppers-Schule am 2. November in einem gemeinsamen Kooperationsprojekt des Bistums Trier mit drei Klassen für knapp zwei Stunden ausprobieren konnten.

Nach einer Unterrichtseinheit über das Leben der taubblinden Helen Keller bestand großes Interesse bei den Schülern der Klasse 5b, 5a und 3/4b, mehr über das Thema BLINDHEIT zu erfahren – und zwar ganz praktisch und nahbar mit der Erfahrung von Nicole Hemmerling, Mitarbeiterin der Abteilung Jugend des Bistums Trier. Mit 6 Jahren erblindete sie selbst. Eine Stunde lang beantwortete sie all die vielen Fragen der Schüler*innen wie: „Können blinde Menschen ein Handy bedienen?“ oder „Wie wähle ich meine Kleidung aus, wenn ich blind bin?“ und dann durften nicht nur alle Schüler*innen, sondern auch die Lehrerinnen an einem Erlebnis-Stationslauf teilnehmen.

An der ersten Station wurde die Brailleschrift, eine spezielle Punktschrift, ertastet. Frau Hemmerling zeigte, wie blinde einzelne Geld-Münzen an der unterschiedlichen Riffelung erkennen und Geldscheine mit einer speziellen Hilfe an ihrer Länge.
Abenteuerlich wurde es an der Taststock-Station. Mit Augenbinden sollten sich die Schüler*innen mit Hilfe eines Blindentaststocks im Raum zurechtfinden. Gar nicht so einfach.
Tast-Bücher zu erkunden und gemeinsam „Mensch ärgere Dich nicht“ zu spielen, brauchte auch etwas Übung und vor allem viel Fingerspitzengefühl, aber es funktionierte.
An einer letzten Station durften die Schüler dann an kleinen Jutesäckchen - gefüllt mit Lavendel, Minze, Zimt und Zitrone – schnuppern und raten, was sie da gerade rochen, der Geruchssinn ist zum Beispiel ganz wichtig beim Kochen und Würzen.

Nochmal ein ganz herzliches Dankeschön an Frau Hemmerling und ihre drei Mitarbeiter*innen des Bistums Trier für den interessanten Besuch. Es hat allen sehr viel Freude gemacht.