Stolpersteinverlegung in Gedenken an Opfer des NS

Wir gedenken der Opfer der Zwangssterilisation von Schüler/innen der Provinzial-Taubstummen-Anstalt Trier in der Zeit des Nationalsozialismus.

Wir waren am 14.12.2016 bei der Verlegung von Stolpersteinen dabei.

Was sind Stolpersteine? Stolpersteine sind 10x10 cm große aus Beton gegossene Steine, die mit einer Messingtafel versehen sind. Sie werden meistens in öffentlichen Gehwegen ebenerdig in den Boden gesetzt. Aber sie heißen trotzdem „Stolpersteine“, weil man beim darüber Gehen in Gedanken stolpern soll. Stolpersteine werden meistens an den Stellen gesetzt, wo etwas geschehen ist, was die Nationalsozialisten zu verantworten haben. Sie sollen ein Zeichen für die Opfer des Nationalsozialismus sein.
Unsere Schule hieß früher Provinzial-Taubstummen-Anstalt (PTA). Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden „erbkranke“ Taubstumme bzw. Gehörlose Jugendliche sterilisiert, also zeugungsunfähig gemacht (Sie konnten nach einer Operation keine Kinder mehr bekommen). Taubstumme, also gehörlose Jugendliche wurden im Trierer Elisabeth-Krankenhaus von den Ärzten verstümmelt. Damals glaubten viele Deutsche an eine reine „gesunde“ Rasse. Die „erbkranken“ behinderten Menschen waren nicht „rein“ und gehörten deswegen nicht zur deutschen Rasse und sollten deswegen keine Kinder bekommen.

Warum interessieren wir uns heute noch dafür?

Es ist ein Teil unserer Geschichte. Es ist nicht nur ein Teil der deutschen Geschichte, sondern auch ein Teil der Geschichte unserer Schule. Man soll sich an die Zeit des Nationalsozialismus erinnern, damit sich so etwas nicht wiederholt.

Wir haben im Schülerbuch der WHC-Schule (damals PTA) recherchiert. In diesem Schülerbuch wurden alle Schüler/innen seit 1879 eingetragen.

Das erste Bild zeigt die beiden Schüler Christoph Colmesch und Thomas Frank, den Lehrer Dieter Reitemeyer, die Schulleiterin Ulrike Moog und Dr. Thomas Schnitzler vom Kulturverein Trier-Kürenz.

Bild 2 ist ein Bericht aus dem Trierischen Volksfreund vom 30.12.2016

Bild 3 ist ein Auszug aus dem Schülerbuch, und zwar Johann Reifs, der erste Schüler der Provinzial-Taubstummen-Anstalt Trier. 

Die nächsten beiden Bilder zeigen Auszüge aus dem Schülerbuch über Adolf Werwie, eines der Opfer der Zwangssterilisation.

Die beiden weiteren Bilder zeigen zwei Stolpersteine.

Bericht von Thomas Frank und Christoph Colmesch, Klasse QS 10, WHC-Schule Trier